Tokenökonomie: Chancen für die Schweiz

Die Tokenökonomie entwickelt sich sowohl in der Schweiz als auch in Europa rasant weiter und eröffnet neue Möglichkeiten für digitale Vermögenswerte. Darko Stefanoski, (Partner, Law Leader in Financial Services von EY Switzerland) gibt im Interview mit  Matthias Müller (CCO der BX Digital AG) Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen dieser Branche. Ein zentrales Thema ist die neue europäische Krypto-Regulierung «MiCAR», die für mehr Klarheit bei den Marktteilnehmern sorgen soll. Für Schweizer Unternehmen stellt sich dabei die Frage, wie stark sie von diesen Regeln betroffen sind und wie sie grenzüberschreitende Geschäfte optimieren können.

Der Fokus der Tokenisierung liegt derzeit auf illiquiden Vermögenswerten wie Immobilien, Kunstwerken oder Private Equity, um die Marktliquidität und Investorenzugänglichkeit zu verbessern. In Zukunft könnten Stablecoins und Central Bank Digital Currencies (CBDCs) die Zahlung bei Token Transaktionen zu revolutionieren, indem sie direkte und vollständig digitale Transaktionen ermöglichen.

Stefanoski unterstreicht die Bedeutung von Bildung und Aufklärung, um Vertrauen in digitale Vermögenswerte zu schaffen. Gleichzeitig bestehen Herausforderungen in den Bereichen Regulierung und Cybersicherheit, da die zugrundeliegende Technologie offen zugänglich und damit anfällig für Angriffe ist.

Durch klare und harmonisierte Regulierungen könnte Europa seine Wettbewerbsfähigkeit global sichern, auch wenn andere Regionen wie die Vereinigten Arabischen Emirate oder Hongkong schnell aufholen. Dank ihres Fachwissens und einer soliden rechtlichen Grundlage ist die Schweiz jedoch gut positioniert, um eine führende Rolle in der globalen Tokenökonomie einzunehmen.